Freitag, 30. Dezember 2016

Ein Thema, was mir am Herzen liegt

Hallo, ich habe ein ernstes Thema auf dem Herzen, was ich gerne öffentlich ansprechen würde. Es geht um das Thema Krebs. 


Viele Menschen die mich schon länger kennen, wissen, dass Krebs schon seit 2010 ein großes Thema in meinem Leben ist. 

Damals hatte ich einen Ovaltumor am linken Eierstock, bösartig. Er wurde damals komplett entfernt & mit dem Tumor auch der linker Eierstock. Eine Nachbehandlung war damals nicht nötig. 5 Jahre regelmäßige Nachkontrollen wiesen auf ein glückliches Ende und ein Abschluss des Themas auf.  

(Nach 5 Jahren ohne Auffälligkeiten gilt man als geheilt & gesunder Mensch.)


Ende August 2016 sind mehrere Symptome aufgetreten, welche mich stutzig gemacht haben. Als ich das längere Zeit beobachtet habe, bin ich zu meinem Gynäkologen gegangen und habe mich untersuchen lassen. Der erhöhte Inhibin B-Wert, welcher durch den Bluttest festgestellt wurde, beunruhigte meinen Gynäkologen & er überwies mich zum Chefarzt der Frauenklinik im Klinikum Darmstadt. 

Von dem Zeitpunkt aus, hatte ich viele Arzttermine bei einem Onkologen, Gynäkologen, war im MRT und bei der Tomographie. 

Nach gefühlten 5 Litern Blut, welches ich für Tests opfern musste, und mehreren Ultraschallbildern, welche mich immer noch nicht wirklich aufklärten, brachte das MRT endlich Licht ins Dunkle. 

Tumor am rechten Eierstock. 


Welche Art und was für eine Aggression er hatte, stand damals noch nicht fest.  

Aber ich wusste eins : ich hatte wieder Tumor. 

(Mittlerweile war es November)

Nach unzähligen Arztterminen und dann einer erstmal endgültigen OP, war das Thema erstmal wieder ruhig gelegt. Von zwei Eierstöcken die jede Frau hat, blieb mir nun nur noch 1/3 eines Einzigen. Zur zukünftigen Familienplanung reicht dieses Stück aber noch vollkommen, wenn nicht wieder was passieren sollte.

Geheilt. 

Bei den Nachuntersuchungen wurden die Ärzte unruhig, da die Art des, ziemlich aggressiven & wieder bösartigen Tumors, wie sich bei der OP raus stellte, so selten ist, dass niemand sagen konnte , ob er rezessiv (wiederkommend) ist oder nicht. 

Während sich viele viele Ärzte mit dem Tumor beschäftigten, war ich Fragen ausgesetzt, über welche ich mir noch nie Gedanken gemacht habe.


-Möchtest du später mal Kinder haben? 

-Was ist, wenn es irgendwann nicht mehr klappen sollte?

-Wenn du die Wahl hättest, entweder jetzt Mutter zu werden oder eventuell nie wieder, wie würdest du dich entscheiden? 


Eigentlich wollte ich mich mit diesem Thema frühestens erst in 5 Jahren beschäftigen. Nun ja, das Leben verläuft nicht immer so, wie man es plant.

Letztendlich hat sich die Frage für diesem Moment eh erledigt, da die Ärzte etwas anderes für mich vorgesehen haben.


Ich war im Klinikum Darmstadt, ich war in der Klinik in Heidelberg & auch nach Essen bin ich gefahren. Doch jeder Profi-Arzt in dem Gebiet war überfragt und ratlos, was für Eigenschaften der Tumor hat & was für Folgen durch ihn auf mich noch zukommen werden. Ein Phänomen, welches jeden Arzt in Ratlosigkeit bringt. 

Jeder Arzt sagt etwas anderes & nach jedem Termin wurde mir ein neuer Ratschlag gegeben. Doch ich als Mensch, der sich davor noch nie mit dem Thema Krebs & Tumore beschäftigt hat, konnte am wenigsten dazu sagen. Das wichtigste war Vertrauen. Und das tat & tue ich. Ich habe echt super Ärzte um mich herum, welche mich nicht nur als "Tumorpatient" sondern auch als Mensch wahrnehmen und denen meine uneingeschränkte Zukunft echt am Herzen liegt. 


Mein Arzt empfiehlt eine zweite Op, welche im Januar erfolgen soll, danach mache ich eine "Medikamentöse Therapie" (wie mein Gynäkologe sagte)

Das Wort "Chemotherapie" brachte er nicht über die Lippen ohne feuchte Augen zu bekommen. 


Mir steht jetzt ein halbes Jahr Chemo bevor. Das klingt jetzt erstmal hart aber ich denke, das werde ich schon hinbekommen :)

Eigentlich wollte ich nicht so viel über mich erzählen sondern Menschen, die dem Thema noch nicht so vertraut sind, ein bisschen aufklären und Menschen, denen eventuell das Gleiche oder etwas Ähnliches bevorsteht Mut schenken.




Krebs bedeutet nicht gleich Tod. Ich möchte das Thema nicht verharmlosen, doch ein bisschen die Angst  nehmen vor der unbekannten Krankheit, welche schon vielen Menschen das Leben gekostet hat.  


Es gibt über 1000 Verschiedenen Arten, welche alle anders behandelt werden können. Nicht jeder, der einen bösartigen Tumor hat, muss gleich eine Chemotherapie machen. Bei vielen Tumoren bestehen schon Jahre lange Erfahrungsberichte & somit sind den Ärzten ihre Eigenschaften bekannt. 

Bei vielen Tumoren ist es mit einer einfachen Operation und Entfernung getan. Abgekapselte lassen sich ohne Probleme komplett rausnehmen ohne das umliegendes Gewebe angegriffen wird. 

Wenn der Krebs streuen sollte gibt es immer noch unzählige  Möglichkeiten, dass er komplett entfernt werden kann. 

Es ist nicht immer leicht aber möglich.


Wichtig ist nur, sich selbst nicht aufzugeben!

Je stärker du damit umgehst und je stärker du dir selbst vertraust, desto weniger kann die Krankheit dich schwächen & dein Körper kann deine Stärke und positive Energie für den Kampf gegen die Krankheit gut gebrauchen. 

Klar ist es eine blöde Situation und keine schöne Diagnose aber ich betrachte es eher als "Lebensabschnitt" durch den man einfach durch muss. Es geht vorbei und danach kommen wieder schöne Zeiten. 

Es bringt nichts, zu hinterfragen "wieso ich? ", "womit habe ich das verdient?" 

Das sind Fragen, die einem Niemand beantworten kann & welche dich nur unglücklich machen ! 

Es hat bestimmt irgendeinen Grund, aber welchen werden wir nie erfahren. 

Man sollte immer die positiven Seiten sehen und ja, die gibt es sogar in dieser Situation! 

  • man schätzt das Leben mehr & man lebt dadurch intensiver!
  • man merkt, was wahre Freunde sind & wer dich durch die schwere Zeit begleitet!
  • man beschäftigt sich automatisch mehr mit schöneren Dingen & lässt die negativen Erfahrungen einfach hinter sich.
  • man macht sich wichtige Gedanken, über welche man sonst eventuell nie nachgedacht hätte.
  • man merkt, wie unnötig das ein oder andere war, über das man sich aufgeregt hat.


Im Grossen und Ganzen lösen sich viele davor noch große und belastende Probleme in Luft auf & man vertraut mehr den schönen Momenten im Leben, welche man auch viel intensiver wahrnimmt! 


Ich hoffe, ich konnte euch bisschen näher an das Thema ranführen und habe dem ein oder anderen ein bisschen von der Kraft geben können, die er selber braucht.

Wenn jemanden was auf dem Herzen liegt und/oder Fragen aufgetreten sind, stehe ich gerne jederzeit zur Verfügung. Ihr könnt mir einfach in Facebook über meinem Profil schreiben ! :)


Eure Jana 

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